
Fakten über Bambus
In nur wenigen Jahren ist Bambus als besonders umweltfreundliche Wahl beim Kauf von Kleidung, Bodenbelägen oder Haushaltswaren bekannt geworden. Aber was genau ist Bambus?
Bambus ist ein Oberbegriff für holzige Gräser (Bambusoideae) aus subtropischen und tropischen Regionen und somit technisch gesehen ein Gras. Er umfasst 1.575 Arten, die in 111 Gattungen unterteilt sind. Der deutsche Botaniker Charles Kunth veröffentlichte seine taxonomischen Erkenntnisse erstmals im Jahr 1815.
Bambus ist die größte und einzige Grasart, die sich in einen Wald verwandeln kann. Obwohl Bambus ein Gras ist, ähneln viele Arten Bäumen, allerdings mit einigen bedeutenden Unterschieden.
Ein Baum wächst jedes Jahr sowohl im Durchmesser als auch in der Höhe, während der Bambus seine volle Höhe in einer einzigen Saison erreicht, aber nach und nach mehr Seitenäste und Zweige ausbildet. Außerdem hat der Bambus keine Rinde, sondern nur schützende Blätter in seinem frühen Entwicklungsstadium.

IST BAMBUS EINFACH NUR BAMBUS?
Bambus besteht aus vielen verschiedenen Arten mit einzigartigen Wachstumsraten. Einige wachsen bei optimalen Boden- und Klimabedingungen bis zu 1 Meter pro Tag und können bis zu 40 Meter hoch werden. Andere wachsen nur ein paar Zentimeter hoch.
Einige Bambusarten blühen im Abstand von bis zu 60 Jahren, und oft ist die Blüte über große Flächen hinweg synchronisiert. Für die Tiere, die sich vom Bambus ernähren, ist das hart, denn die Pflanzen verwelken nach der Blüte vollständig. Doch bald darauf wachsen neue Triebe und der Zyklus geht weiter.

Bambus ist eine äußerst widerstandsfähige Pflanze
Wenn die Bambussprossen auf einem verlassenen Feld gepflanzt werden, brauchen sie manchmal ein wenig Pestizid, um zu wachsen. Aber danach sind dank der antibakteriellen Eigenschaften des Bambus keine Pestizide oder Fungizide mehr erforderlich.
Bambus ist eine sehr widerstandsfähige Pflanze und die einzige, die die Strahlung des Bombenangriffs auf Hiroshima überlebt hat. Die Atombombe zerstörte alle Bäume und Pflanzen, bis auf einen Bambushain, der später nachwuchs. Bambus braucht nur wenig Sonne und Wasser, um zu wachsen, und ist daher eine nicht ressourcenintensive Pflanze.

WO WÄCHST BAMBUS?
Bambus wächst vor allem in Afrika, Asien, Südamerika, Nordamerika und Australien. In Europa sind wir daher gezwungen, Bambus zu importieren. Bambusplantagen wirken sich jedoch positiv auf die CO2-Emissionen aus, da Bambus viermal mehr CO2 absorbiert und 35 % mehr Sauerstoff produziert als eine entsprechende Menge an Bäumen.
Die Pflanze verträgt extreme Bedingungen und kann im Prinzip überall wachsen - auf Meereshöhe, auf über 4000 Metern in den Anden oder bei -20 Grad im Himalaya. Allerdings wachsen die Arten in Europa langsamer und werden nicht so hoch wie die in China.
Die Bambuspflanze verbessert den Boden und verhindert Erosion, da die Wurzeln nach der Ernte im Boden verbleiben und die Pflanze nachwächst. Dadurch wird die Abholzung von Wäldern minimiert und es bleibt mehr Platz für andere Kulturen, z. B. für Lebensmittel.
Etwa 100 Arten werden kommerziell genutzt, und es sind nicht dieselben Arten, die Pandas fressen. 20 dieser Arten werden vorrangig für Bambusplantagen verwendet und außerhalb der natürlichen Lebensräume der Tiere angebaut.
WIE WIRD AUS DER BAMBUSPFLANZE EIN SCHÖNES, WEICHES TEXTIL?